H  È                 Zum südlichen Wendepunkt
 

                

 

                     Tag 5             Mi 26.6.13

                                 Stadtrundgang in Tournus

 

 

 

 

Morgens um 7°° ist die Welt in Ordnung.

Zumindest waren wir im Sommer angekommen, wie der Himmel uns verrät.

Für heute war ein Stadtrundgang geplant, danach sollte es dann weiter gehen, so unsere Vorstellung vom weiteren Ablauf der Reise.

Aber kurz entschlossen habe ich den Plan geändert, wir bleiben heute hier und fahren erst morgen weiter. Punkt.

 

 

 

 

 

Am anderen Ende des Pontons hatte ein Angler gutes Glück, er zog ein Ungetüm von Fisch aus dem Wasser.

 

 

 

Um 10:30 machten sich die Eigentümer der Straßencafes daran, Tische und Bänke

herzurichten, ein gutes Zeichen für uns, man rechnete heute nicht mit schlechtem

 Wetter.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Kirche war offen und wir konnten nicht wiederstehen, uns das Gebäude von innen anzusehen.

Die Ruhe und die Kühle in so einem Gemäuer, direkt neben der Hektik und dem Trubel der Stadt ist immer wieder beeindruckend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch sah die Hauptstraße noch nicht aus wie die selbige, aber nach dem Stadtplan war dem so.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun waren wir im Zentrum angekommen, das Hotel de Ville mit dem Denkmal von Jean Baptiste Greuze, einem in Tournus geborenen Malers.

 

 

 

 

 

 

 

Viele herrlich hergerichtete alte Häuser säumten den Weg, in manchen war auch das passende Geschäft dazu vorhanden.

 

 

 

 

 

 

Die Straßen der Stadt waren mit Markierungen und Nummern auf dem Gehweg versehen, so konnte man den Rundgang richtig vornehmen, teilweise führte dies aber durch enge Gassen, aber zum Glück war es ja helllichter Tag.

Im Touristenbüro gab es einen Stadtplan, der zu den einzelnen Nummern die Sehenswürdigkeiten erklärte.

Ein gutes Beispiel, das könnte Schule machen.

 

 

 

 

 

Oben angekommen säumten einige Türme, mittlerweile in die Häuserfronten eingeschlossen für Aufmerksamkeit.

Waren es ehemalige Wehrtürme als Bollwerk vor der Abtei ?

Leider gab es da in der Literatur keine so richtige Erklärung für.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die in den Himmel ragende Klosterkirche, die Abbaye, ragte hoch in den Himmel. Zumindest hatte man den Eindruck, wenn man in der Gasse davor stand und nach oben blickte.

 

 

 

 

 

 

Auf halben Weg durch das Kirchenschiff gab es einen Zugang zu den Katakomben, den wir nicht ignorieren konnten, also ging es hinab ins Dunckle.

 

 

 

 

 

In manchen der kleinen Räumen waren an Decken und Wänden noch die alte Bemalung zu sehen, allerdings meistens nur dort, wo es mehr dunckler war.

Einige der Ornamente konnte man noch deutlich erkennen.

 

 

 

 

 

 

 

Eine wirklich schöne Anlage, der Aufweg zu der Kirche hatte sich gelohnt.

 

 

 

 

 

Durch den inneren Hof kam man an den einzelnen Klosterzellen vorbei, die allerdings nicht zugänglich waren, ebenso wie der Speisesaal, der hier links vor uns hinter den Bögen liegt.

 

 

 

 

 

Ein Blick nach oben, da geht es gleich hoch.

 

 

 

 

 

 

Der letzte Teil zum Turm war dann allerdings doch nicht mehr zugänglich, es machte aber auch nicht mehr so einen sicheren Eindruck.

Aber von hier oben hatte man einen tollen Ausblick auf Tournus.

 

 

 

Beeindruckend die mit Holzschindeln gedeckten Fensterwölbungen und die Verzierungen an den unteren Steinen.

Leider ist das mit dem bloßen Auge von unten nicht so ersichtlich.

 

 

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                     Tag 6             Do 27.6.13

                                Treffen mit der La Touline

 

Um 7°° ging der Verkehr dann wieder los. Zuerst ein Frachter, dann kam die Princesse de Provence, ein Hotelschiff, das unter Deutscher Flagge fährt, an unserem Liegeplatz vorbei.

Zum Glück ist vor uns die Brücke und dahinter eine Biegung, daher müssen die Schiffe die Fahrt vermindern, wir wurden kaum durchgeschaukelt.

 

 

 

 

 

 

Hier passieren wir die Mündung der Seille, das kleine Flüsschen ist etwa 40 Km schiffbar, allerdings nur für kleinere Fahrzeuge wie wir, Hotelschiffe gibt es dort nicht.

 

 

 

 

 

Und dann kam ein Boot in Sicht, das wir kannten, die La Touline von Hans und Trix.

Durch das verfolgen ihrer Reiseberichte wusste ich, sie waren in der Region, aber das wir uns begegnen, damit hatte ich nicht gerechnet.

Aber die Beiden wohl auch nicht, es dauerte eine Weile, bis sie uns erkannten, ich hatte im Fluss gewendet, sodass der Schriftzug Ingrine und Düsseldorf zu sehen war.

 

 

 

Die Ingrine hat den geringsten Tiefgang, daher legte ich zuerst an, Hans legte die La Touline dann neben uns.

Dann kamen gute zwei Stunden erzählen, Erlebnisse austauschen und vieles andere, die Zeit ging leider so schnell vorbei.

Wir bekamen dann noch ein paar Tipps und Hinweise für Macon, die wir gerne aufgenommen haben.

 

 

 

 

Nach dem tollen Ereignis ging es mit viel Freude an den Rest der heutigen Strecke, vorbei an der Eingangsschleuse zum Canal de Pont de Vaux, zwar eine kurze Sackgasse von 3 Kilometern, aber der Hafen und der Ort Pont de Vaux sollen sehr schön sein.

Wir haben das auf unsere Agenda genommen, ein Besuch wird folgen.

 

 

 

 

 

Und dann das : wir waren das einzige Boot am Anleger.

Ich entschied mich dann für den vordersten Platz am Steg, eine gute Entscheidung, wie wir später feststellen sollten.

 

 

 

 

 

Das Kirchenschiff war noch immer zu Ehren des neuen Papstes Franziskus geschmückt, der erst vor kurzem das Amt übernommen hat.

Das Kirchenschiff war üppig ausgestattet, in den Seitenschiffen gab es sehr viele Ölgemälde zu den unterschiedlichsten Themen der Bibel.

 

 

 

 

 

 

 

Gegenüber vom Ausgang stand ein hölzernes Treppenhaus, der Rest vom Gebäude links ist nicht mehr erhalten.

 

 

 

 

 

 

 

Die kleinen platanengesäumten Plätze mit den Strassencafes davor, es hätte gut auch in Aix en Provence sein können.

Da kann man stundenlang bei einem Pastis sitzen und den Leuten zusehen.

 

 

 

 

 

 

 

Die Chardonnay als Hotelschiff lag hinter unserem Ponton am Ufer, dahinter waren noch weitere Anlegestellen für weitere Hotelschiffe.

 

 

 

 

 

 

 

Leider kam dann mit dem Sonnenuntergang um 22°° dann Bewölkung auf, aber es blieb vorerst noch trocken.

 So konnten wir den Ausblick schön genießen.

 

 

 

 

 

 

 

Viertel nach Zehn sind wir dann noch einmal von Bord gegangen, um das Lichterspiel noch mehr zu genießen.

Direkt vor uns lag die Bühne, die man in die Saône gebaut hatte, der Uferbereich war wie eine Arena gestaltet, dahinter war die Kulisse der beleuchteten Altstadt.

Die Reise hatte sich gelohnt.

 

 

 

 

 

Der Abgang zum Steg und der Ponton selber war seitlich mit blauen Led´s eingefasst, die uns den Weg zum Boot zeigten.

Auch eine interessante Art der Wegebeleuchtung.

Um 23 °° waren wir dann zurück an Bord, ein ereignisreicher und schöner Tag geht zu Ende.

Nur leider ist die erste Woche vom Urlaub auch schon fast vorbei.

 

 

 

 

            






 

 

 

 

 

Den Frühstückskaffee genossen wir an Deck und konnten dabei die Frachter beobachten, die vorbei kamen, so wie hier die Littoral.

 

 

 

 

Wir saßen an Deck und beobachteten ein Boot, das die Saône hochkam, es kam uns bekannt vor.

Und tatsächlich, es war Willem mit der Nobobo, unser ehemaliger Hafennachbar aus Savoyeux.

Ich rief zu ihm herüber, ob er uns noch kenne "Na klar", kam es zurück, "ich mach nur fest und dann komme ich zu Euch rüber".

So haben wir einige Zeit zusammen gesessen und hatten uns einiges zu erzählen.

 

            

 

 

 

 

 

Also alles klar zum Landgang. Fast gegenüber vom Boot kam man durch eine schmale Gasse an dieser alten Kirche vorbei und war dann an der Hauptstraße durch den unteren Teil von Tournus.

 

 

 

 

 

 

 

Hinter dem Altar war eine Glasarbeit zu bewundern, links der St. Nicolaus, rechts der St.Matthie V, so die Erklärung unten im Glas.

 

 

 

 

                                  

 

 

 

Ab und zu lohnte sich auch ein Blick in die Seitenstraßen, wie hier die Rue de la Pompe.

Der Randbereich als Bürgersteig war aus Kieselsteinen gepflastert.

 

 

 

                 

 

 

 

 

Der parallel zum Ufer verlaufenden Straße sind wir dann weiter in die Stadt gelaufen und kamen so in das Geschäftsviertel von Tournus.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die neueren Gebäude versuchten sich der alten Architektur anzupassen, was teilweise auch gelang.

 

 

 

 

 

 

Durch die Gassen ging es dann langsam hoch Richtung Klosterkirche, auf halber Strecke war eine weitere alte Kirche zu sehen, die alte Kirche Saint Valérien, erbaut 1008 - 1028 von Bernier, Abbé de Tournus.

Leider war das Portal verschlossen, so konnten wir das Gebäude nicht besichtigen.

 

 

 

 

 

 

In dem einem Turm war eine Antiquitätenhandlung angesiedelt, in dem anderen ein Souvenirgeschäft.

Zumindest passte das irgendwie zu den Gemäuern.

 

 

 

 

 

 

Hier standen die Tore weit auf und so konnten wir eintreten.

Durch einen Vorraum konnte man geradeaus zum Klostereingang gelangen, links ging es in die eigentliche Kirche hinein.

 

 

 

 

 

Zu jedem Gemäuerbogen gab es einen dahinter liegenden Raum, teilweise als Zelle und teilweise als Altar hergerichtet.

Im Mittelpunkt des Gewölbes war ein Raum, hier war ein Brunnen, der in ca. 12 m Tiefe noch Wasser führte.

 

 

 

 

Oben im Kirchenschiff hinter dem Altar dann das nächste Highlight.

Bei Restaurierungsarbeiten wurde unter dem alten Fussboden ein Mosaik freigelegt, das einst den ganzen Altar umgeben haben soll.

Dort waren Sternzeichen und Monate abgebildet, mit Lateinischer Umschreibung, wie hier Cancer für den Krebs.

 

 

 

 

 

Die Abbaye wird heutzutage nicht mehr als Kloster genutzt, so konnte man auch durch den Klostergarten gehen.

Eine seltene Gelegenheit, die man nicht so oft hat, und die wir gerne angenommen haben.

 

 

 

 

 

Noch einmal ein Blick vom Klostergarten auf die Kirche. Das brachte uns auch noch auf die Idee, zum Glockentrum aufzusteigen, was ebenfalls möglich war.

 

 

 

 

 

Auf einem Absatz waren oben die Blasebälge der Orgel zu sehen, dem äußeren Eindruck nach waren sie noch heute in Betrieb.

 

 

 

 

 

Noch einmal ein Blick hoch zum Glockenturm, vom Eingang des Office de Tourisme aus gesehen.

 

 

 

 

Zum Boot zurückgekehrt wurde der Rest des Tages gefaulenzt. Die Sonne genießen. Zum Glück ist der Róse gekühlt, und zum Abend gibt es ein Poulet Bressé zum Essen.

Gegen 18°° sind wir dann zur Nobobo rüber gegangen, Willem hatte uns am Vormittag zu einem Umtrunk am Abend eingeladen.

 

 

 

 

 

 

Nach 9°° haben wir dann den Platz verlassen, nachdem sich Willem mit der Nobobo bei uns verabschiedet hatte.

Es sollten die etwa 30Km bis Macon zurück gelegt werden, unserem eigentlichen Reiseziel.

 

 

 

 

 

Die Landschaft erinnerte mich stark an den Niederrhein bei uns in Deutschland, sehr flach und Wiesen, so weit man sieht.

 

 

 

 

 

 

Und schon knackte das Funkgerät, ein herzliches Hallo wurde ausgetauscht.

Uns was machen wir jetzt, kam die Frage. Wenige hundert Meter zuvor waren wir an einem Steg vorbeigekommen und ich machte den Vorschlag, uns dort zu treffen.

 

 

 

 

Dann kam der Moment, wo wir weiter mussten, die La Touline nach Norden, und wir nach Macon.

Lange wurde noch gewunken, auf ein baldiges Wiedersehen, alles in Allem ein unerwarteter schöner Vormittag.

 

 

 

 

 

Um 14:20 war es dann soweit, Macon kam in Sicht.

Wieder das ungeduldige Warten, bis wir Nahe genug am Anleger waren, um sehen zu können : ist noch ein Platz am Ponton frei ??

 

 

 

 

 

 

Wir lagen sehr gut in der Zeit, das Wetter war prächtig, also ging es ab in die Stadt, das Zentrum lag genau gegenüber von unserem Liegeplatz auf der anderen Seite der Strasse.

Der erste Weg führte uns zur Kathedrale, die über einen kleinen Platz empor ragte.

 

 

 

 

 

 

Wir haben dann die Kathedrale über einen Seitenausgang verlassen.

Die Palmen in den Blumenkübeln waren ein eindeutiges Zeichen, hier waren wir schon langsam in dem Einfluss des Südens, immerhin sind es nur noch 80 Km bis Lyon und 280 Km bis nach Arles am Rande der Camargue, wo die Rhône sich zum Delta hin teilt.

 

 

 

 

 

 

Durch die Fußgängerzone sind wir dann weiter gebummelt, einen kleinen Stadtplan in der Hand, den ich im Office de Tourisme ergattern konnte.

 

 

 

 

 

 

Die ist die Prefecture von Macon, da Macon Regierungssitz ist.

Wir wollten den Präfekten dann doch nicht bei seiner wichtigen Arbeit stören und sind langsam zurück zur Saône geschlendert.

 

 

 

 

 

 

 

Die liessen dann auch nicht lange auf sich warten, um 18°° kam das nächste Schiff an.

Da die Bogenbrücke von Macon zu niedrig für die Frachter und Hotelschiff ist, wurde vor vielen Jahren eine Umgehung für diese Schiffe gebaut, im Hintergrund sieht man, wie gerade ein Frachter aus dieser Dérivation kommt.

Privatfahrer wie wir sollten diese Strecke aber besser meiden.

 

 

 

 

Das schönste war natürlich der Blick auf die beleuchtete Bogenbrücke, ein Bild, das auf fast jeder Ansichtskarte zu sehen war.

Und wir waren nur wenige Meter davon entfernt.

Traumhaft.

 

 

 

 

 

 

 

Oben auf dem Platz waren viele bunte Lichteffekte zu sehen, unter anderem wurden Blätter auf den Boden projiziert,  man wuße gar nicht so genau, wo man zuerst hinsehen sollte.

 

 

 

 

 

 

 

Um 2°° in der Nacht wurden wir dann geweckt, sehr nahe Motorengeräusche, das Boot schaukelte und es gab viel Licht draußen.,

Ich ging nachschauen, was los war :

Das Hotelschiff, das am späten Nachmittag angekommen war, hatte abgelegt und auf unserer Höhe im Fluss gewendet.

Nun war mir auch klar, warum es hier am Steg verboten ist, mit mehreren Booten im Päckchen nebeneinander zu liegen, die Hotelschiffe brauchen den Platz zum Drehen.

Schade nur für die Passagiere auf dem Dampfer, die schöne Flusskreuzfahrt gekommen die nicht mit, zum Frühstück liegt der Dampfer bereits in Lyon.

 

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